Mehr als vier Jahre, 38 Länder und 90.000 Kilometer später-
die Busreise um die Welt endet auf dem Marktplatz in Salo

2.5.2015

Der Busunternehmer Jani Laine aus Salo hat insgesamt 38 Länder besucht und 90.000 Kilometer hinter sich gebracht, wenn seine Busweltreise nach vier Jahren und 112 Tage auf dem Marktplatz in Salo endet –am selben Ort, an dem die Reise einmal begonnen hatte.

Der Expressbus um die Welt, wie Jani Laine seinen Bus nennt, startete mit fünfzehn Passagieren von Salo aus am 9. Januar 2011 in Richtung Zentralasien und Bangkok in Thailand.

Der Bus, der in Finnland gebaute Ajokki Royal, stammt aus dem Jahr 1988. Es war der erste Bus in dem Familienbusbetrieb seines Vaters Henri Laine.

Der Bus hatte schon fast zwei Millionen Kilometer hinter sich, als Laine mit seiner Idee zu seinem Vater kam, mit dem Bus nach Thailand zu fahren. Der Vater war gegen diese Idee und wollte seinem Sohn den Bus nicht geben.

Henri Laine dachte, dass der Bus nicht zuverlässig genug war, um von Salo nach Helsinki zu fahren, gar nicht zu reden von einer Busfahrt nach Thailand.

"Er wollte nicht glauben, dass die Reise möglich war, aber er fing an, die Idee zu unterstützen, als er sah, dass es mir Ernst war", sagt Jani Laine.

 

 

 

 

         Die Bustrecke um die Welt

 

 

 

 

Ursprünglich hatte Laine beabsichtigt, den Bus nur nach Thailand zu fahren und ihn dort zu verkaufen. Aber als niemand den Bus kaufen wollte, musste er sein Thailand-Visum von einem Monat auf sechs Monate verlängern lassen. Dadurch gewann er Zeit, neue Ideen zu entwickeln.

Im Winter 2011-2012 fuhr Laine dann von Thailand zuerst durch Malaysia, Singapur und Indonesien und dann nach Australien. Im nächsten Winter führte ihn die Route durch Süd-Ost-Asien und Ost-China nach Südkorea. Im Herbst 2014 war er dann schon mit dem Bus in den Vereinigten Staaten und Kanada unterwegs.

Die letzte Etappe begann in Durban, Südafrika, im November letzten Jahres. Die Gruppe der finnischen Passagiere reiste fast vier Monate und rund 17.000 Kilometer quer durch Afrika.

Schließlich wurde der Bus von Alexandria, Ägypten, mit dem Schiff in die Türkei transportiert, wo die letzte Kraftanstrengung nach Hause Anfang April begann.

Laine hat den Bus ohne einen zweiten Fahrer gesteuert. Nach Angaben von Laine war das Fahren allein nicht schwer. Was schwer war, war die Bürokratie.

"Jedes Land hat unterschiedliche Regeln für Busse. Insbesondere in Afrika herrschte ein Regelchaos", sagt Laine.

Im Laufe der 4 Jahre hat der alte Bus vieles erlebt und vieles ausgehalten.

In Kasachstan versulzte der Kraftstoff des Busses in der Kälte von fast 40 Grad nachts in einer Steppe. In China brach wiederum der Kraftstofftank des Busses und 300 Liter Kraftstoff liefen auf den Innenhof des Hotels.

"Nicht ein einziges Mal hat der Bus uns für eine längere Zeit irgendwo verlassen. Kleine Reparaturen hat der Bus erfordert, weil die Verhältnisse hart waren, aber er ist nie vollständig kaputt gegangen", sagt Laine.

Geht der Bus jetzt in Rente? Das haben viele Laine während der letzten Etappe gefragt. Er will jetzt aber noch keine weiteren Busreisen versprechen. 

                                                                                                                                                                                                                                                          

 

     

 

                                                                        Ajokki Royal im Hafen von Singapur
                                                                                             in Richtung Australien

 

 

 

Alles in allem haben etwa 150 Personen an der Weltreise teilgenommen. Einige waren an mehreren Etappen beteiligt, einige haben die ganze Reise mitgemacht. 

Laine sagt, er will jetzt ein bisschen Ruhe und er will etwas Abstand gewinnen. Er hat bereits eine Wohnung in Salo gemietet.

"Zehn Jahre bin ich aktiv unterwegs gewesen. Jetzt will ich meinem Vater und meinem Bruder in unserem Familienunternehmen helfen", sagt Laine.

 

 

 

Jani Laine jubelt auf dem Dach des Busses bei den Pyramiden im März dieses Jahres. Von Alexandria aus wurde der Bus mit dem Schiff in die Türkei gebrach

 

 

 

 

 

                                                                                                             Zeitung Helsingin Sanomat