Die Nokia-Geschichte in Salo ist zu Ende

9.7.2015

Die Ankündigung des IT-Riesen Microsoft, die Mobiltelefonunternehmensstrategie zu ändern, brachte Salo eine erbitterte Überraschung. Die Entwicklungsabteilung von Microsoft wird dicht gemacht und über tausend Angestellte verlieren ihre Arbeitsplätze in Salo.

Die schon jetzt problematische Beschäftigungssituation in der Stadt wird immer dramatischer. Die schockierende Situation betrifft sowohl die Angestellten als auch die Stadt selbst. Die Entscheidung verursacht einen weiteren Rückgang der Einnahmen der Stadt. Die Nachricht kam jedoch nicht völlig unerwartet, aber der Zeitpunkt war überraschend. Es war bekannt, dass der Marktanteil von Microsoft bei Smartphones das Ziel nicht erreicht hatte. Es ist noch nicht lange her, als die Firma anfing, über Entlassungen zu reden. Hinweise über die Zukunft hatte man schon damals zwischen den Zeilen in den Reden der Betriebsverwaltung lesen können.

Noch vor wenigen Wochen war die Zukunft von Microsoft in Salo und Finnland im Gerede, als Stephen Elop, der ehemalige Manager von Nokia in Finnland und späterer Manager der Microsoft Devices-Abteilung, entlassen wurde. Damals stellte man sich die Frage, ob diese Entscheidung bereits ein Zeichen dafür war, was sich jetzt ankündigt. Jetzt wissen wir mehr. Die schlechten Vorzeichen haben sich realisiert. Alles in allem werden fast 8.000 Angestellte im Unternehmen entlassen. In Finnland beträgt die Anzahl 2.300. Die Beschäftigung in Salo geht damit zu Ende, aber sie geht in Espoo und Tampere weiter. Nach Auskunft des Unternehmens ist es möglich, dass einige der entlassenen Angestellten Arbeit an diesen beiden Standorten finden.

Salo ist an schlechte Nachrichten gewohnt. Jahrelang war Nokia die „Geldmühle“ von Salo. Die Kraft ging jedoch langsam verloren. Die Handyherstellung von Nokia wurde im Frühjahr 2014 an Microsoft verkauft.

Den heftigsten Schlag in der Nokia-Zeit brachte die Schließung der Mobiltelefonproduktion in Salo. Die Entwicklungsarbeit ging hier aber noch weiter. Jetzt ist auch diese Geschichte zu Ende. Die Geschichte von Salo als Mobiltelefonstadt ist damit endgültig vorbei. An diese Lage hat sich die Stadt schon gewöhnt. Einschläge kommen nun von allen Seiten, aber von den früheren Einschlägen hat sich die Stadt noch halbwegs erholt. Jetzt erwartet die Stadt aber Hilfe vom Staat, um wieder auf die Beine zu kommen.

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