● (26) Bericht mit Bildern über eine Indien-Reise

29.10.2015

Der Deutsch-Finnische Club veranstaltet diesen DF-Treff mit einer ganz anderen Thematik als üblich: Nicht Salo, Finnland oder wenigstens ein nordisches Land sind Gegenstand der Betrachtung, sondern das aufstrebende und noch immer schwer verständliche Indien.

Der Versuch, eine Verbindung zwischen Finnland und Indien herzustellen oder Gemeinsamkeiten zu entdecken, ist völlig gescheitert. So bleibt also nichts anderes übrig, als den Reisebericht ohne Überleitung zu beginnen.

Manfred Paulus berichtet über eine Reise durch den Nordosten Indiens im Winter 2014/15. Es handelt sich um eine organisierte Reise, die als Besonderheit eine 8 tägige Schiffsfahrt auf dem Ganges beinhaltete.

Die Reise begann in Delhi bei großer Kälte und dichtem Nebel. In Delhi und Umgebung konnten wichtige Sehenswürdigkeiten und Gedenkstätten besichtigt werden: India-Gate, Humayun-Mausoleum, Jama Masjid Moschee, Qutub Minar und die Verbrennungsstätte von Mahatma Gandhi. Besondere Eindrücke vermittelte das quirlige und lebhafte Basarviertel Chandni Chowk in Alt-Delhi.

 

      Leichenverbrennung auf den Ghats
      (Treppen hinunter zum Fluss)
      von Varanasi

 

 

 

 

 

Nach einem kurzen Inlandsflug erreichten wir Varanasi, eine der heiligsten Städte des Hinduismus. Für strenggläubige Hindus ist es erstrebenswert, in Varanasi im Ganges zu baden, sowie dort einmal zu sterben und verbrannt zu werden.

In der Umgebung von Varanasi wurden unter anderem die für den Buddhismus wichtigen Stätten Bodhgaya (hier erlangte Siddhartha Gautama um 534 v. Chr. unter einer Pappel-Feige die Erleuchtung) und Sarnath (im Wildpark zu Sarnath hielt Siddhartha Gautama nach seiner Erleuchtung seine erste Predigt und begründete damit den Buddhismus) besucht.

 

                                                                                    "Unser" Schiff
                                                                                    RV Bengal Ganges

 

 

 

 

 

In Munger (dort existiert eine große Yoga-Schule und die erste Yoga-Universität der Welt) traf die Reisegruppe zum ersten Mal auf den Ganges und das Flusskreuzfahrtschiff „RV Bengal Ganges“. In geruhsamer Fahrt ging es den Ganges flussabwärts. Unterwegs standen Besichtigungen wichtiger religiöser Stätten auf dem Programm, wie z.B. Vikramashila-Universität in Bhagalpur (Buddhismus), Jami Mosque in Rajmahal (Islam), Katra Mosque in Murishidabad (Islam), Mayapur "Hare-Krishna" (Hinduismus), die Tempelstadt in Kalna (Hinduismus).

Bei den Landgängen waren neben den historischen Stätten die Menschen von besonderer Bedeutung. Wir lernten offene, interessierte und lebensfrohe Menschen kennen, die mit großer Freundlichkeit und auch Neugier auf die Fremden zugingen. Diese Erfahrungen haben wir in Städten wie in Dörfern gemacht. Hierbei ist noch anzumerken, dass der Nordosten Indiens, den wir besuchten, kein wesentliches Reiseziel für Europäer ist.

 

 

      Äußerst lebhafte
      Altstadt von Kolkata

 

 

 

 

Die Reise fand ihr Ende in Kolkata, dem früheren Kalkutta. Im Gegensatz zu Delhi betrugen dort die Tagestemperaturen bis 28 °C und es war mitten im Winter sommerlich warm. Kolkata ist eine äußerst lebhafte, bunte, geschäftige und laute Stadt. Der abenteuerliche Straßenverkehr ist gewöhnungsbedürftig. Der wichtigste Bestandteil der motorisierten Fahrzeuge scheint die Hupe zu sein, die tunlichst jede Minute betätigt wird.

In Kolkata haben wir unter anderem das Victoria Memorial zu Ehren von Königin Victoria von Großbritannien, die St. Pauls Kathedrale, das Indische Museum, die Kunstakademie und den Maidan, aber natürlich auch die Altstadt und den New Market besucht. Alle diese Orte lieferten überwältigende Eindrücke und nicht zu vergessen den größten Banyan-Baum (Bengalische Feige) der Welt im Botanischen Garten mit einem Umfang von ca. 450 m. Des Rätsels Lösung: Die Luftwurzeln des Baumes haben sich zu hunderten neuen Stämmen entwickelt.

Mit der Rückreise nach Deutschland ließen wir ein lebhaftes, buntes, aber nur schwer zu verstehendes Land zurück.