● (38) Polarkreisreise nach Nordnorwegen im Winter

Vortrag mit Lichtbildern von Gunther Keil

28. Februar 2019

Bei der Auswahl eines Kreuzfahrtschiffes für die Reise entlang der Westküste Norwegens empfiehlt es sich, ein kleineres Schiff zu wählen, das auch in engere Fjorde fahren kann. Bei der aktuellen Reise hatte das Schiff nur 628 Betten. Diese waren aber nur zur Hälfte belegt. Das hatte den Vorteil, dass es nie zu einem Gedränge auf dem großen Panoramadeck und am Buffet kam.

Von Kiel aus ging es mit einer riesigen Pendelfähre, die auch LKWs und PKWs transportierte, über Nacht nach Oslo. Das Kreuzfahrtschiff selbst wurde erst in Bergen nach einer Bahnfahrt über die verschneiten Berge bestiegen. An Bord wurden mehrere interessante Vorträge von der Reiseleitung angeboten, außerdem einen eindrucksvollen Videofilm über die Entstehung und Ausprägung des Polarlichts und wie die Menschen dieses Phänomen im Lauf der Geschichte gesehen haben. So glaubten die Leute im Mittelalter, dass das Nordlicht große Not, Pestilenz und Krieg ankündigen würde, während man in der Neuzeit diese Himmelserscheinung eher positiv sah. Wer bei Polarlicht Kinder zeuge, der zeuge Helden, hieß es.

Nach Bergen war der erste Stopp in der sog. Jugendstilstadt Alesund. Da die Stadt im 19. Jahrhundert völlig abgebrannt war, wurde sie komplett im Stil der damaligen Zeit neu errichtet. Weiter ging es nach Trondheim, in deren Kathedrale die norwegischen Könige gekrönt werden. Unterwegs kam es zur unvermeidbaren Polarkreistaufe mit Eiswürfeln in den Kragen und anschließend Schnaps. In den langen Nächten war mehrmals das Polarlicht sehen. Der nördlichste Punkt der Reise war Honningsvag, von wo ein Ausflug zum Nordkap angeboten wurde. Der Wendepunkt der Schiffsreise war in Kirkeness bei minus 29 °C. Dann ging es wieder zurück an den Lofoten vorbei Richtung Süden.