Mitgliederversammlung am 24.06.2021

Bei der diesjährigen Mitgliederversammlung wurde der Vorstand, der Kassenwart, die Schriftführerin und die Beisitzer ebenso entlastet wie die Kassenprüfer.

Die Neuwahlen erbrachten folgendes Ergebnis:

1. Vorsitzende          Ulrike Wörner

2. Vorsitzende          Dr. Ulla Williams

3. Vorsitzender         Dr. Thomas Wörner

Schriftführerin          Elisabeth Hübscher

Kassenwart              Wilfried Bach

Beisitzer                  Marion Strencioch

                              Wolfgang Wuschig

Kassenprüfer            Renate Ertl

                               Rochus Ponn

 

 

 

 

 

 

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Harmonische Reise nach chaotischem Start
Die fünfte Reise nach Finnland mit dem Deutsch-Finnischen Club

Geplant: 28.7. - 8.8.2018             Tatsächlich: 30.7. - 8.8.2018

18 Teilnehmer/innen kamen am 28.7.2018 voller Vorfreude am Münchener Flughafen an, um mit der Lufthansa nach Helsinki zu fliegen. So einfach sollte es aber nicht werden, denn wegen eines Sicherheitsvorfalls wurden alle Flüge erst einmal storniert. Erst nach vergeblichem Warten von ca. 14 Stunden in einem ungeordneten Haufen am Samstag und noch einmal sechs Stunden am Sonntag in einer geordneten Schlange und einer weiteren Stunde am Schalter gelang es, für Montag einen Flug über Düsseldorf nach Helsinki zu ergattern. Die bereits abgegebenen fünf Koffer kamen erst am drittletzten Tag ins Hotel in Finnland.

Gegen Mitternacht kam dann die Gruppe in Loviisa, dem nächsten geplanten Quartier an. Freundlicherweise erwartete uns ein Mitternachtsbüfett. Den nächsten Tag begannen wir eine halbe Stunde später mit einer Segelbootsfahrt zur Insel und Seefestung Svartholm. Bei strahlendem Wetter genossen wir alle die Fahrt und waren ein wenig versöhnt mit der Tatsache, dass uns 2 ½ Tage Helsinki mit u.a. dem Besuch der staatlichen Gemäldesammlung Ateneum und dem Treffen mit Freunden aus unserer Partnerstadt Salo entgangen waren.

Die folgenden Stationen, die Stadt Kotka und das Marinezentrum Vellamo, waren hochinteressant. Es ging dann weiter über Hamina nach Lappeenranta, von wo aus wir am folgenden Tag mit dem Schiff nach Vyburg, finnisch Viipuri, einst die zweitgrößte Stadt Finnlands, heute zu Russland gehörend, den Saimaakanal entlang durch acht Schleusen fuhren. Es gab da manchen Sonnenbrand. Der Aufenthalt in Viipuri war zu kurz, denn die Kontrollen am Zoll schienen endlos. Es wäre schön gewesen, auf eigene Faust ein paar Stunden durch die Stadt, die in vielem noch an Finnland erinnert, zu schlendern und vielleicht auch auf dem Markt oder in der Markthalle etwas einzukaufen. Aber offenbar wollten die Russen unser Geld gar nicht. Erstaunt waren wir, dass die Menschen dort ihrem Regime in Moskau doch recht kritisch gegenüberstehen. An Bord gab es am Abend ein sehr gutes Büfett, wie wir eigentlich überall sehr gut verpflegt wurden, mit einheimischen Köstlichkeiten.

Punkaharju war dann die nächste Station. Dieser Landschaftsbereich gehört zu den schönsten in Finnland: ein langgestreckter schmaler Höhenzug zwischen zwei Seen mit traumhaften Ausblicken. Das Forstmuseum gab uns einen guten Einblick und zusätzlich waren jede Menge Kunstwerke aus Holz und Birkenrinde zu sehen.

Kunst war neben den vielen Anlagen, die an die Kriegszeiten erinnern, eines der wichtigsten Themen unserer Reise. So besuchten wir den Kunstgutshof (taidekartano) von Johanna Oras und später auch noch eine Kunstausstellung in Pyhäniemi, sowie das Kunstschloss der Malerin Soile Yli-Mäyry.

Natürlich durfte ein Besuch im karelischen Dorf Parppeinvaara nicht fehlen, wo uns eine Nichte von unserem Clubmitglied Ulla Williams sehr kompetent führte und uns auf der Kantele vorspielte. Im karelischen Dorf gab es auch viele köstliche Spezialitäten zum Mittagessen. Wie schon bei der früheren Reise nach Karelien durfte auch diesmal ein Besuch bei der Bildhauerin Eeva Ryynänen nicht fehlen. Die Gruppe war begeistert von ihren Holzskulpturen und der Kirche, die sie eigenhändig gebaut hat. Ihr Wohnhaus ist jetzt Museum, und man kann bewundern, was sie alles neben vielen Skulpturen aus dem Werk von Aleksis Kivi „Die Sieben Brüder“ für ihren alltäglichen Gebrauch geschnitzt hat. In Bomba wurde übernachtet und im See gebadet. Hier hat die Kette Sokos ein Feriendorf übernommen.

Langsam neigte sich unser Aufenthalt dem Ende zu. Aber es gab noch ein paar Höhepunkte: Der Turm Puijo in Kuopio, von dem aus man eine überwältigende Aussicht über Kuopio, die vielen Seen und das sich weithin erstreckende Hinterland hat. Die Wolken spiegeln am Himmel die Inselchen in der Seenlandschaft wider. Am darauffolgenden Tag ging es zum orthodoxen Kloster Valamo, das ursprünglich im Ladogasee beheimatet war. Aber im zweiten Weltkrieg übersiedelten die Mönche im Winter über das Eis den größten Teil der Kunstschätze nach Finnland, wo sie das neue Valamo gründeten. Hier erwischte uns das erste Mal ein Regenguss, den wir aber in der Kirche abwarten konnten, dann schien wieder die Sonne. Außerdem durften wir den Weinkeller anschauen und den dort gekelterten Beerenwein verkosten.

In Mikkeli besichtigten wir den größten finnischen Pfarrhof, Kenkävero. Er ist komplett aus Holz gebaut, und weil man nicht genau weiß, woher der Name stammt, hat man, weil kenkä Schuh bedeutet, eine ganze Reihe Schuhe als Schmuck mit Blumen aufgebaut. Schließlich kamen wir nach Lahti und hatten Glück. Eigentlich war Alvar Aaltos wunderschöne Kirche geschlossen, aber weil eine Organistin für das Konzert am Abend noch übte, konnten wir dennoch hinein, um die Leichtigkeit und das Licht in diesem Bau zu erfahren. Lahti ist seit etlichen Jahren neben seinem Ruf als Sportstadt auch Sibeliusstadt geworden. Wir waren natürlich in der Sibeliushalle, konnten auch hinter die Kulissen schauen und bekamen ein kurzes Orgelkonzert zu hören.

Der nächste Tag war der letzte. Aber die mittelalterliche Feldsteinkirche in Hollola war noch sehr beeindruckend, noch dazu, weil uns eine Kunsthistorikerin und Archäologin führte.

Am Nachmittag brachte uns dann das Flugzeug ohne Probleme zurück nach München.

                                                                                    Ingeborg Keil