Unter bayerischem Himmel
25.3.2015
Die Zusammenarbeit zwischen dem Deutsch-Finnischen Club Puchheim (DFC) und dem Hansa-Verein in Salo wird immer tiefer. Ein Beweis dafür war der äußerst herzliche Empfang, den ich in Puchheim bekam. Ich besuchte Puchheim jetzt zum zweiten Mal. Das erste Mal war vor langer Zeit mit einigen anderen Hansa-Mitgliedern. Jetzt war ich aber ganz allein unterwegs, um über die letzten Neuigkeiten zwischen den zwei Vereinen zu reden.
Über vieles hatten wir zu diskutieren. Ich führte lange Gespräche mit Manfred Paulus, dem Vorsitzenden des DFC. Die Zukunft der Kooperation zwischen den Vereinen sieht gut aus. Die Webseiten der Städtepartnerschaft Salo – Puchheim sind jetzt in Betrieb. Ich kümmere mich in Salo darum, dass auf die Seiten Texte über die Finnische Partnerstadt und ihre Umgebung und Finnland überhaupt kommen. Die Seiten werden noch weiterentwickelt, einiges wird hinzufügt, anderes wird weggenommen – die Arbeit geht weiter. Per E-Mail ist der Gedankenaustausch kompliziert, deswegen ist ein richtiges Treffen die bessere Art, Fragen zu antworten und Probleme zu lösen.
Zukünftig sollen Informationen über die vielen Vereine in beiden Städten, z.B. Sportvereine, auf den Webseiten aufgenommen werden. Diese Arbeit wird etwas dauern, weil zunächst die passenden Vereine ausfindig gemacht werden müssen. Aber danach können die Vereine dann selbst miteinander Kontakt aufnehmen. Eine der Aufgaben der Städtepartnerschaftsvereine ist es wohl, solche Kontakte zu ermöglichen. Vielleicht wird eines Tages z.B. ein Basketballspiel zwischen den beiden Städten veranstaltet.
Was die zwei Vereine jetzt noch vorhaben? Im Herbst veranstalten sie einen gemeinsamen Schreibwettbewerb, an dem jeder teilnehmen kann – Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Die Anfangssituation und die ersten Sätze der Geschichte werden den Schreibern vorgegeben. Daraus können sie die Geschichte weiter entwickeln, wie sie möchten. Dazu sollen auch die Bibliotheken und die lokalen Zeitungen angefragt werden, ein bisschen mitzuhelfen.
Die Schulzusammenarbeit hat während der Reise große Fortschritte genommen. Die Realschule Puchheim und die Realschule Moisio in Salo werden im Herbst dieses Jahres mit einem Skype-Projekt anfangen. Die Idee ist, vorbereitete Themen zwischen zwei Schülergruppen mündlich zu bearbeiten, Auge in Auge, obwohl sie etwa 1600 Kilometer entfernt sind. Die Arbeitssprache wird jedoch anstelle Deutsch oder Finnisch Englisch sein. So werden die deutschen Schüler motiviert, Englisch zu sprechen, und für die finnischen Schüler wäre Deutsch sowieso zu schwierig. Die Schüler in beiden Ländern lernen Englisch, um mit Menschen im Ausland kommunizieren zu können und jetzt bekommen sie eine authentische Gelegenheit dafür.
Das Projekt wird langsam starten. Es gibt noch viele praktische Aspekte, die gelöst werden müssen, wie z.B. die Synchronisierung der Lehrstunden, damit die Schüler gleichzeitig an den Computern sitzen. Dies wird ein Pilot-Projekt sein. Nach einem Jahr sind wir viel klüger und sehen dann, wie es mit der Idee weitergeht.
Der Anfang des Skype-Projektes war vielversprechend. Ich habe in der Realschule Puchheim mit Direktor Glauz und Sprachlehrerin Hohler Gedanken ausgetauscht, was die Zusammenarbeit beiden Schulen bringen kann. Was mich besonders beeindruckte, war wie schnell wir uns darüber einig waren, welche Möglichkeiten der Zusammenarbeit für unsere Schulen bestehen.
Ich besuchte Puchheim erstens als Gast des DFCs, aber auch als Gast der Stadt Puchheim. Ich und Manfred Paulus hatten eine Verabredung mit dem Ersten Bürgermeister Norbert Seidl und der Städtepartnerschaftsreferentin Barbara Ponn. Übrigens sind beide Mitglieder im DFC. Somit hatten sie schon eine Vorstellung von beiden Vereinen. Wir redeten darüber, welche Rolle die Vereine in offiziellen Angelegenheiten zwischen Puchheim und Salo haben soll. Weil Norbert Seidl ursprünglich Lehrer war, ist er besonders froh darüber, dass die Zusammenarbeit zwischen den Realschulen beginnen wird. Er erwähnte auch eine mögliche Arbeitsreise nach Salo im Herbst dieses Jahres.
Im Gespräch
mit Mitgliedern des DFC
Kaffee am Ammersee
In Puchheim war der Frühling ein bisschen weiter als bei mir zu Hause – zu Hause gab es diesmal eigentlich keinen richtigen Winter. In Puchheim waren auch die Semmeln ein bisschen frischer, die Autos ein bisschen glänzender und schneller, die Landschaften hügeliger. Ich fühle mich immer sehr wohl in Deutschland. Die Menschen gefallen mir sehr, die Sprache ist einfach super, Deutsche Musik ist wirklich gut (na, Sunrise Avenue kommt aus Finnland, also wir sind uns bei dem Musikgeschmack einig) – in Deutschland ist immer etwas los. 80 Millionen Menschen sind mehr als 5,5!
Um Mitternacht zwischen Dienstag und Mittwoch war ich wieder vor der Tür zu Hause nach vier Tagen in Puchheim. Da wartete auf mich eine Überraschung – jemand hatte die Nordlichter eingeschaltet; eine Seltenheit so weit im Süden Finnlands!
Elke und Manfred, nochmal einen riesengroßen Dank für Eure Bewirtung, ohne Eure Mühe und Gastfreundlichkeit wäre der Besuch nur eine Reise gewesen, jetzt war es ein Heimbesuch – macht’s gut und bis später.
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Sekretär des Finnisch-Deutschen Clubs Hansa, Salo