"Notkaffee" bringt Hilfe
22.1.2015
Im November vergangenen Jahres grübelte eine Facebook-Gruppe von Müttern aus Kokkola in Westfinnland, wie sie mehr Kraft und Geduld in der Betreuung von Kleinkindern aufbringen können. Dann hatten sie eine Idee. Sie vereinbarten, dass jede aus der Gruppe, wenn sie Hilfe braucht, sei es etwas Kleines oder auch Großes, auf die Facebook-Seite das Wort "Notkaffee" schreibt. Dann kommen einige der in der Nähe wohnenden Mitglieder zur Hilfe.
In Kokkola gab es Hilfeanfragen z.B. für Kinderbetreuung während des Umzugs oder eines Arztbesuchs. Einige Eltern erhielten Hilfe, um etwas Zeit für ein Nickerchen zu bekommen, wenn sie mit kranken Kindern einfach zu müde waren. Die Frauen hinter der Idee des Notkaffees betonen, dass der Hilferufer keineswegs ein Gastgeber ist. Es stört auch nicht, wenn der Haushalt vielleicht in Unordnung ist. Das Ziel ist es, keinen zusätzlichen Druck zu erzeugen.
Die Idee hat jetzt auch die Umgebung von Salo erreicht. Heidi Luukkonen gründete eine Facebook-Gruppe im Dezember in Salo. Die Gruppe bereits fast zweihundert Mitglieder.
-Wenn jemand das Gefühl hat, dass ihm „die Decke auf den Kopf fällt“, oder jemand eine Verschnaufpause braucht, kann er sich an die Gruppe wenden. Ein Notkaffee-Ruf kann zu jeder Zeit erfolgen.
Die Gruppe in Salo ist auch dafür da, dass sich Familien mit Kindern einander besser kennen lernen. Heidi Luukkonen z.B. hat eine Mutter kennen gelernt, die sie nicht kannte und die aber gerade um die Ecke wohnte.
-Es ist schwierig, neue Leute außerhalb der Stadtregion kennen zu lernen. Deswegen ist unsere Facebook-Gruppe so wichtig. Hoffentlich finden viele Leute diese Seiten, sagt Linda Leinonen, die gerade von Tampere nach Salo umgezogen ist.
-Neuankömmlinge haben es immer schwerer. Es ist oft so, dass Leute nur mit ihren Bekannten umgehen und Neue große Schwierigkeiten haben, wirklich zu den „inneren Kreisen“ zu gelangen, sagt Heidi Luukkonen.
Zeitung Salonjokilaakso 22.1.2015