● (23) Bericht über eine Reise nach Spitzbergen
25.9.2014
Das Thema des Deutsch-Finnischen Treffs war diesmal nicht Finnland, sondern die Reise ging noch ein Stück weiter nördlich, nämlich nach Spitzbergen.
Im Spitzbergenvertrag von 1920 erhielt Norwegen die Souveränität über Spitzbergen, das seit dieser Zeit offiziell Svalbard heißt. Der ursprünglich wichtige Steinkohlenabbau verliert zunehmend an Bedeutung.
Manfred Paulus berichtete in einem Bildervortrag über eine Schiffsreise entlang der Küste Spitzbergens. Die Reise startete in Longyearbyen, der Hauptstadt des Archipels. Dort befindet sich der einzige internationale Flughafen, was die Anreise sehr erleichterte.
Die Schifffahrt führte in enge Fjorde, die in der Regel von Gletschern abgeschlossen sind. Die Erderwärmung führt erkennbar zum Abschmelzen der Gletscher.
Neben Longyearbyen wurden noch zwei Orte besonders erwähnt, nämlich Barentsburg und Ny Ålesund.
Barentsburg ist eine russische Bergarbeitersiedlung. Hier haben fast ausschließlich Russen und Ukrainer ihren Wohnsitz. Ca. 700 Menschen leben dort, es ist die einzige verbliebene russische Siedlung auf Spitzbergen.
Ny Ålesund liegt nördlich des 78. Breitengrads und ist eine der nördlichsten Ortschaften der Welt. Früher wurde dort auch Kohlebergbau betrieben. Besonders am Anfang des 20. Jahrhunderts war Ny Ålesund aufgrund seiner geografischen Lage Ausgangspunkt für zahlreiche Nordpol-Expeditionen. Roald Amundsen ist in diesem Zusammenhang zu nennen. Heute ist Ny Ålesund ein reiner Forschungsstandort. Neben Norwegen unterhalten dort Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, Niederlande, Groß Britannien, Korea, China und Indien Stationen zur Arktis- und Umweltforschung.
Küstenseeschwalbe im Angriffsmodus Üppig blühender Rasensteinbrech
Beeindruckend waren aber insbesondere die Fauna mit einer umfassenden Vogelwelt, aber auch Rentieren und Eisbären, und eine Flora, die sich im kurzen Polarsommer mit einer doch großen Pflanzenvielfalt behauptet.