Lina Bayerke
2. Platz - Kategorie: Kinder
Das Geheimnis um die Gummistiefel
Die Wiese war mit Nebel überzogen, der Wind blies uns ins Gesicht und eine Eule schrie in die dunkle Morgendämmerung. Der Matsch schmatzte unter unseren Füßen, als mein Hund plötzlich anfing wie ein Verrückter an der Leine zu zerren. Er zerrte so stark, dass ich sie loslassen musste. Er flitzte mitten in die mit Nebel bedeckte Wiese. Meine Freundin und ich rannten ihm hinterher und riefen nach ihm, doch er antwortete uns nicht und durch den Nebel hatten wir ihn schnell verloren. Auf einmal stolperte ich über etwas. Da saß mein Hund ganz unschuldig, als ob er nichts getan hätte.
„Aber halt, was ist das da neben ihm?", überlegte ich laut. Darauf antwortete meine Freundin mir:
„Das sieht aus wie ein Paar Gummistiefel." „ Was machen sie hier wohl?", dachte ich laut weiter. Sie nahm die Stiefel in die Hand, befühlte sie und gab mir zur Antwort: „ Ich meine, dass sie schon länger hier liegen. Schau doch wie verschmutzt sie sind. Man sieht und spürt auch eine richtige Dreckkruste." Ich nahm die Gummistiefel einmal genauer unter die Lupe und entdeckte ein Schild mit Namen und Telefonnummer drauf. Leider konnte man den Namen nicht mehr entziffern, aber die Telefonnummer war noch lesbar. Wir nahmen die Fundstiefel mit und gingen schnurstracks zu mir nach Hause. Angekommen schnappten wir uns das Telefon und rasten in mein Zimmer. Dort klingelten wir sofort bei der Nummer aus dem Fundschuh durch. „Tuut, tuut. Ja, hallo hier Meindl", klang es durch die Leitung. „ Äh, hallo wir haben zwei Schuhe gefunden und drinnen steht diese Nummer, vermissen Sie zufällig ein Paar Gummistiefel?", begann ich unsicher. „Nein meine liegen bei mir in der Garderobe", antwortete sie mir. „Wissen Sie, wem diese Telefonnummer früher gehört hat?", hakte ich nach. „Ja, zufällig weiß ich das, sie gehörte mehreren Leuten wie zum Beispiel Thomas Addison." Neben mir wurde meine Freundin weiß wie eine Wand. „ Danke, und auf Wiederhören", sagte ich und legte schnell auf. Besorgt fragte ich meine Freundin: „Was ist mit dir los Du bist ja kreidebleich." „ Thomas Addison war mein Urgroßvater, er lebte vor etwa 100 Jahren und war der Opa meiner Mutter", gab sie mir tonlos zurück. Wir fuhren mit den Fahrrädern wie der Blitz zu ihr nach Hause und quetschten ihre Mutter dort erst mal kräftig aus. Sie bestätigte unsere Vermutung und erzählte uns, dass ihr Großvater früher auf dem Feld als Feldarbeiter geschuftet hatte und eines Tages ein Nickerchen gemacht hatte und dabei seine Gummistiefel ausgezogen hat, doch dann kam sein Chef und er musste sofort wieder an die Arbeit und hatte keine Zeit mehr sie wieder anzuziehen und kam ohne seine Stiefel nach Hause. Sie suchten das ganze Feld ab, doch fanden die Stiefel nicht mehr. Sie war sehr erstaunt, dass wir die Gummistiefel nach 100 Jahren gefunden hatten. Wir wurden zu den Helden des Tages, nicht zu vergessen, mein Hund der sie eigentlich entdeckt hatte.
The End