Mardita Harde

2. Platz - Kategorie: Jugendliche

Gummistiefel

Ich rannte schneller. Mein Herz raste und mein Atem beschleunigte sich. Seine Schritte kamen immer näher, immer unerbittlicher kam er näher. Ich brach durch das Gestrüpp, hinaus aus dem Wald, weg vom Weg. Zweige peitschten mir ins Gesicht und ich spürte schon die roten Striemen in meinem Gesicht, die bleiben würden. Völlig in Gedanken wurde ich langsamer. Seine Schritte kamen bedrohlich näher und ein letztes Mal beschleunigte ich. Ich rannte auf die Wiese. Plötzlich geriet ich ins Straucheln. "Diese verdammten Schuhe! ', dachte ich. Schnell kniff ich die Augen zu, versuchte meinen Kopf zu schützen, wenn ich fallen würde. Da packte er mich, doch mein Schwung war zu groß, sodass ich gemeinsam mit ihm ins Gras fiel. Die Schuhe rutschten mir von den Füßen und flogen in hohem Bogen auf die andere Seite der Wiese. Ich öffnete die Augen. Er sah mich an. „Ätsch! ", rief ich. Dann lachte ich ihm in sein Gesicht. Seine Augen wurden groß, so groß, dass ich nur noch mehr lachen musste. Jetzt stürzte er sich auf mich. Er kitzelte mich durch. „ Aufhören Caleb bitte!!" prustete ich. Doch er machte weiter. Er kitzelte mich so lange durch, bis ich vor Lachen fast erstickte. „Caleb ehrlich! Ich kann nicht mehr!". Caleb hörte auf. Erschöpft sank ich ins Gras. „ Was wolltest du eigentlich mit meinen Gummistiefeln?". Langsam schloss ich meine Augen. „Ich weiß nicht, eigentlich wollte ich nur hier hin mit dir, aber du warst ja beschäftigt mit Abwaschen“. Meine
Stimme war rau, wegen dem ganzen Lachen. Durch meine geschlossenen Augen blendete die Sonne. Die Wärme ging durch meinen ganzen Körper. Ich richtete mich wieder auf und stützte mich auf meine Arme. Dann blinzelte ich durch meine halbgeschlossenen Augen zu ihm hoch. „Caleb?", fragte ich leise. „Ja Schatz?". „Ich liebe dich.", „Ich dich auch Jamie". Ich stand auf und ging auf ihn zu. Er umarmte mich und ich schlang meine Arme um seinen Hals. Schließlich lockerte er unsere Umarmung, so dass ich ihn anschauen konnte. Ich schloss meine Augen und er kam mir näher. Sein Atem streifte meine Lippen. Dann, endlich schloss er die restliche Lücke zwischen uns und küsste mich. Der Moment war perfekt.

„Willst du nicht deine Gummistiefel mit nehmen?" fragte ich als wir aufbrechen wollten. „Nein, weil wir vielleicht mal wieder hier her kommen und dann erinnern wir uns an diesen Tag." Ich kicherte kurz, nahm seine Hand und wir liefen dem Sonnenuntergang entgegen.